Pures Spektakel bei Tabatabai vs. Avetisian

23 Klubs aus Holland, Niedersachsen und NRW nahmen mit 48 Athleten an den Einladungskämpfen des Boxrings Düsseldorf teil, bei denen Danial Tabatabai und Luka Avetisian den „Fight des Jahres“ ablieferten.

Danial Tabatabai (l.) und Luka Avetisian lieferten sich den „Fight des Jahres“. (Foto: Wolfgang Wycisk)

Der Boxring, SR Garath und TuS Gerresheim waren mit 13 Athleten vertreten, von denen der Boxring jeweils eine Teilnehmerin in den beiden Frauenkämpfen stellte. Halbmittelgewichtlerin Melina Schroettke boxte die Niederländerin Miranda Michourius aus, führte sie fast vor. „Ich fühle mich mega!“, freute sich die junge Athletin nach dem Kampf. Dafür gab es drei Gründe. Ihre Führhand, ihre Schlaghand und ihre Fußarbeit fügten sich im Gefecht zusammen, wie die Teile eines Puzzlespiels. Head-Coach Vladimir Eichholz: „Wenn Melina weiter fleißig trainiert, dann ist sie nächstes Jahr bei der Deutschen Meisterschaft dabei.“

„Ich bin total kaputt, aber glücklich“, resümiert Melinas Vereinskameradin, Jessica Rockelnach ihren drei Runden. Die Weltergewichtlerin musste allerdings bei der Siegerehrung ihrer Kontrahentin Marijam Römelt den Vortritt lassen. Selbstkritisch analysierte die zweite Frau aus Flingern ihre Niederlage: „Mir hat es an Ausdauer gefehlt. Das wird nicht mehr vorkommen.“ Fazit: Endlich gibt es wieder Frauenboxen mit knalliger Ringaction in der Landeshauptstadt! Die Jungs standen den Frauen in nichts nach. Lasha Glunchadze und Ali Hassoun aus Garath vermiesten Balal Safa und Alexander Moos den Nachmittag, denn sie schickten die beiden Kölner mit einer Punktniederlage heim. 

TuS Gerresheims Emin Solsaev, unterlag nach einem harten Gefecht dem Duisburger Überflieger und deutschen Meister Nemer Baker. Emin und Nemer testeten nicht nur ihre Grenzen, sondern schossen darüber hinaus. Stechende Führ- und Schlaghände und Haken wie auf einer geschmeidigen Umlaufbahn, was die beiden 17-Jährigen zeigten, war Boxsport in technischer Reinform. Nemer gewann das Gefecht. Hätte Emin in den Schlussminuten nicht versucht, den Kampf mit einem Schlag zu entscheiden, wäre ein Unentschieden möglich gewesen, denn Nemer bestrafte Emins „Brechstange“ mit geschickten Kontern.

„Kampf des Jahres“

„Düsseldorfs Boxkampf des Jahres“ zeigten Danial Tabatabai, SR Garath und Luka Avetisianaus Gerresheim. Ihre heftigen Schlaghagel und irren Kombinationen hatten das Tempo eines Formel-Eins-Rennens. Die beiden Düsseldorfer waren im permanenten Angriffsmodus und verwickelten sich in wahnwitzige Schlagabtausche. Runde eins gewann Luka, im nächsten Durchgang knockte Danial den kompakten Gerresheimer zweimal an. Doch Luka kam in der Schlussrunde zurück. Es war unmöglich zu sehen, wer in diesen letzten und alles entscheidenden Minuten öfters, härter oder präziser traf. Das Kampfgericht entschied sich für Luka.

Trotz der im Ring tobenden Schlacht war Danial der Erste, der Luka gratulierte. Der hatte einen weiteren Grund zur Freude, denn Coach Müller erklärte, dass sich Luka einen Startplatz in der Staffel erobert hat, die am 29. Juni in eigener Halle auf Brandenburg treffen wird.

Die weiteren Ergebnisse mit Düsseldorfer Beteiligung

63,5 kg: Finn Niklas Wulfken, BR, PTS über Hamed Ayoub, BR Hilden, 54 kg: Nuri Azamov, BC Gütersloh, PTS über Abdullah Baba, TUS, 66 kg: Bedri Zharku, BC Kempen PTS über Mohamed Bajut, TUS, 67 kg: Ramon Cheunissen, Bayer 04 Leverkusen, RSC über Ibrahim Masood, BR, 71 kg: Hichem El Bolltakmani, BR, PTS über Yves Sayongo, FK Köln-Kalk, 75 kg: Timur Güngor, BR, PTS über Nedal Gebremedhin, Bayer 04 Leverkusen, 80 kg: Elliot Osarumen, SG Kaarst, PTS über Marino Lueppe, BR