Devin Haney gibt den WBC-Titel ab

Devin Haney hat seinen WBC-Titel im Halbweltergewicht abgegeben. Das WBC führt ihn jetzt als „Champion im Ruhestand“. Haney weiß noch nicht, was er als Nächstes machen will.

Devin Haney (r.), hier gegen Ryan Garcia am 20. April, hat seinen WBC-Titel im Halbwelter niedergelegt und überlegt nun, wie er seine Karriere fortsetzt. (Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire)
Devin Haney (r.), hier gegen Ryan Garcia am 20. April, hat seinen WBC-Titel im Halbwelter niedergelegt und überlegt nun, wie er seine Karriere fortsetzt. (Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire)

Devin Haney, BOXSPORT Nummer 1 im Halbweltergewicht, hat am Montag seinen WBC-Titel im niedergelegt. Die WBC hat seinem Wunsch entsprochen, ihn als „Champion im Ruhestand“ zu führen. Haney erwägt derzeit seine nächsten Schritte. Dadurch ist Alberto Puello jetzt Titelträger des WBC. Er muss nun mit Sandor Martin (BOXSPORT #8) über seine erste Titelverteidigung verhandeln.

Haney bleibt ungeschlagen

Haney (31-0, 15 K.o.) hatte den Titel am 20. April gegen Ryan Garcia, trotz Mehrheitsentscheidung gegen sich, behalten. Garcia war 3,2 Pfund über dem Gewichtslimit und konnte den Titel daher nicht gewinnen. Zudem wurde Garcia positiv auf das verbotene Dopingmittel Ostarin getestet und daraufhin von der New York State Athletic Commission für ein Jahr gesperrt. Haney musste sein Preisgeld von 1,1 Millionen Dollar zurückgeben und der Kampf wurde in ein „No Contest“ geändert. Damit ist Haneys ungeschlagene Bilanz wiederhergestellt.

Die WBC hatte Haney daraufhin angewiesen, eine Pflichtverteidigung gegen Sandor Martin aus Spanien zu absolvieren. Bei der Auktion für den Kampf bot nur Martins Co-Promoter Top Rank 2,4 Millionen Dollar. Haneys Anteil hätte 1,5 Millionen Dollar betragen, plus einen Bonus von 240.000 Dollar für den Sieger.

Haneys Zukunftspläne

Haney ist Free-Agent, der nicht von einer Firma vertreten wird. Er sagte dem Blog „Fight Freaks Unite“, dass er in den letzten Jahren pro Kampf mehr als 1,5 Millionen Dollar verdient hat. Er weiß nicht, ob er den Kampf gegen Martin annehmen würde. Er glaubt, dass Garcias Dopingmissbrauch seine Niederlage verursacht hat. Dadurch wäre er jetzt weniger wert und das Gebot war deshalb so niedrig.

„Die Sache mit Garcia hat mich viel Geld gekostet“, sagte Haney. „Ich habe seit meinen Anfangstagen bei Matchroom nicht weniger als 1,5 Millionen pro Kampf verdient. Meine Anwälte und mein Team werden vor Gericht gegen Ryan Garcia vorgehen, da er mich finanziell und mental beeinträchtigt hat.“

Haney ist jetzt „Champion im Ruhestand“. Er kann sofort um den WBC-Titel kämpfen, wenn er zurückkehrt. Gut möglich aber, dass Haney diese Möglichkeit nicht wahrnehmen und stattdessen einen größeren, lukrativeren Kampf gegen einen bekannteren Gegner anstreben wird.

Die neue Lage im Halbwelter beim WBC

Alberto Puello aus der Dominikanischen Republik indes gewann den WBC-Interimstitel durch einen geteilten Punktesieg gegen Gary Antuanne Russell. Für Puello war es ein Comeback, nachdem er wegen Dopings seinen WBA-Titel verloren hatte.

Gary Antuanne Russell (17-1, 17 K.o.) hat nach seiner Niederlage einen Rückkampf gefordert. Das WBC hat ihm einen Kampf gegen den Sieger des Kampfes zwischen Puello und Sandor Martin zugesagt.

Text: Andreas Ohlberger