Zachenhuber oder Radovan: Gualtieri hat die Wahl

Nach dem WM-Triumph von Vincenzo Gualtieri Anfang Juli brodelt das Postfach seines Boxstalls Agon. Die Pole-Position für einen Kampf hat wohl P2M-Boxer Simon Zachenhuber.

Gualtieri
Vincenzo Gualtieri feiert seinen Sieg über Esquiva Falcao. (Foto: IMAGO / Torsten Helmke)

Jahrelang mussten die deutschen Box-Fans auf einen Weltmeister warten. Am 1. Juli war es dann endlich wieder so weit. Agon-Boxer Vincenzo Gualtieri schlug den Brasilianer Esquiva Falcao in Wuppertal und krönte sich zum IFB-Weltmeister im Mittelgewicht. Nun stellt sich die Frage, wie es für den Schüler von Box-Ikone Graciano Rocchigiani weitergeht.

Zachenhuber würde „ins Mittelgewicht wechseln.“

Eigentlich sieht P2M-Boxer Simon Zachenhuber seine Zukunft im Supermittelgewicht. Immerhin war der 25-Jährige erst zum laufenden Jahr ein Limit aufgestiegen. Für einen deutsch-deutschen WM-Kampf würde Zachenhuber aber wohl auch wieder ins Mittelgewicht zurückgehen. „Für eine Weltmeisterschaft wäre Simon bereit, auch wieder ins Mittelgewicht zu wechseln“, teilte der Hamburger Boxstall P2M mit: „Nach den Entwicklungen in den letzten Begegnungen ist er bereit für so eine Aufgabe.“

Auch Agon-Manager Horst-Peter Strickrodt hätte gegen den Kampf Gualtieri vs. Zachenhuber nichts einzuwenden: „Das wäre auch neben dem Boxen spannend. Es käme kein besserer Kampf infrage als Vincenzo Gualtieri gegen Simon Zachenhuber – sie haben die meisten Geschichten geschrieben.“ Allerdings müsse man eine „hochwertige Veranstaltung“, die „sehr teuer“ werden würde, auf die Beine stellen. Das sei ohne einen TV-Partner schwer.

Radovan will Gualtieri fighten

Eines ist klar: Laut IBF-Statuten muss der Gualtieri innerhalb von sechs Monaten seinen WM-Gürtel gegen die Nummer eins der Weltrangliste verteidigen. Da aber sowohl Platz eins als auch Platz zwei derzeit vakant sind, brachte Promoter Kalle Sauerland seinen Schützling Denis Radovan, der aktuell auf dem dritten Platz rangiert, ins Spiel. „Wir haben bei der IBF unsere Wünsche hinterlegt. Denis ist absolut bereit für den Kampf“, sagte Sauerland gegenüber sport.de: „Wenn wir den Kampf auch jetzt direkt machen können – und diese Möglichkeit gibt es nach Regeln der IBF -, dann auf jeden Fall. Das ist genau so ein Kampf, der das Box-Interesse in Deutschland wecken würde. Ein WM-Kampf zwischen zwei Deutschen, das hat was, das hat es lange nicht gegeben.“

Egal ob Gualtieri seinen Gürtel im Endeffekt gegen Simon Zachenhuber oder Denis Radovan verteidigt, Box-Deutschland darf sich dem Anschein nach auf einen rein nationalen Weltmeisterschaftskampf freuen.

Von Robin Josten

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