Marion Palatin: „Jeder möchte Rocky Balboa sein“

Ohne Sie läuft in Österreichs Boxringen nichts: Marion Palatin, Präsidentin des Faustkämpferverbandes Austria, über den Status Quo, aktuelle Entwicklungen und Perspektiven für die Zukunft des Boxsports in Österreich.

Marion Palatin (r.) – hier mit Box-Superstar Amanda Serrano (l.) – ist seit Anfang 2017 FVA-Präsidenetin. (Foto: Privat)
Marion Palatin (r.) – hier mit Box-Superstar Amanda Serrano (l.) – ist seit Anfang 2017 FVA-Präsidenetin. (Foto: Privat)

Frau Palatin, der Name Ihres Vaters, Willibald Palatin, ist deutschen Box-Fans und -Experten noch durch die Kooperation des Faustkämpferverbandes Austria (FVA) mit dem Sauerland-Stall ein Begriff. Wann haben Sie Ihre Begeisterung für den Boxsport entwickelt?

Marion Palatin: Ich hatte bereits als Jugendliche eine allgemeine Begeisterung für den Kampfsport. Erst später entdeckte ich meine Leidenschaft für den Boxsport, im Prinzip ab dem Zeitpunkt, an dem ich so richtig involviert war.

2017 wurden Sie zur Präsidentin des FVA ernannt, als erste Frau in der Geschichte des Verbandes. Wie schwer war es für Sie damals, sich in der Männerdomäne Boxen durchzusetzen?

Ich erinnere mich nicht daran, dass ich jemals Schwierigkeiten hatte. Immerhin musste ich jahrelang an der Seite meines Vaters bestehen. Man kann es so sehen, dass ich dadurch viel lernen konnte. Mit der Zeit hatte ich mir einen Namen in der Boxwelt gemacht.

Wenn Sie auf knapp sieben Jahre als FVA-Präsidentin zurückblicken – was hat sich seitdem verändert?

In Österreich gab es immer dieselben Veranstalter. Jetzt kommen neue, junge Leute dazu, die sich für Boxen begeistern. Das freut mich natürlich. Auch ehemalige Boxer treten heutzutage als Veranstalter auf und unterstützen die Sportler mit ihren Erfahrungen und Kontakten.

Der FVA vertritt die Interessen der Profis. Was sind derzeit die dringlichsten Anliegen und Aufgaben für Sie als FVA-Präsidentin und für das Boxen in Österreich?

Definitiv die Förderung eines fairen und ehrlichen Sports. Im Zeitalter der sozialen Medien bekommt man den Eindruck, dass jeder Rocky Balboa sein möchte. Aus diesem Grund habe ich auch schon Anträge abgelehnt oder Veranstaltungen nicht genehmigt, bei denen No-Name-Titel vergeben wurden, um sich dann Weltmeister zu nennen. Das geht einfach gar nicht.

Professionelles Boxen in Österreich ist ein zartes Pflänzchen. Wenn man bei boxrec.com nach Veranstaltungen sucht, ist die Ergebnisliste überschaubar. Ist es wirklich so, dass alles auf Wien und die Bounce Fight Nights ausgerichtet ist?

Das hängt davon ab, mit welchen Ländern man es vergleicht. Im Vergleich zu anderen Ländern wirkt Österreich klarerweise wie ein zartes Pflänzchen. Die Bounce Fight Night ist jedoch gut aufgestellt, die Veranstaltungen werden sogar im ORF Sport live übertragen. Die Veranstalter bemühen sich schon länger um die gesellschaftliche Anerkennung des Boxsports. Mittlerweile ist dies auch erreicht. Neben Bounce leisten Timy Shala – ein ehemaliger Profiboxer – mit Simbasports und Steelfists Boxpromotion aus Linz gute Arbeit, zudem gibt es weitere Kleinveranstalter. Die Zukunft des Boxens sieht sehr vielversprechend aus. Es ist ein spürbarer Aufschwung im Boxsport zu verzeichnen und …

Das komplette Interview mit Marion Palatin findet ihr in der neuen Ausgabe – auch verfügbar in der BOXSPORT-App.

Interview von Andreas Ohlberger