So geht es jetzt für Nina Meinke weiter

Wütend, schockiert, enttäuscht. So lässt sich der Gemütszustand von Nina Meinke und ihrem Team von P2M-Boxpromotion beschreiben. Niedergeschlagen – aber nicht im Ring. Der WM-Kampf platzte buchstäblich in letzter Minute.

Wie bestellt und nicht abgeholt: Nina Meinke und ihr Team im Ring des Coliseum San Juan in Puerto Rico. Allein die Gegnerin Amanda Serrano fehlte. (Foto: privat)
Wie bestellt und nicht abgeholt: Nina Meinke und ihr Team im Ring des Coliseum San Juan in Puerto Rico. Allein die Gegnerin Amanda Serrano musste kurzfristig verletzt absagen. (Foto: privat)

Zwei Tage nach dem geplatzten Titelkampf gegen Amanda Serrano feierte Nina Meinke mit ihrer Familie ihren 31. Geburtstag in Puerto Rico. Sie hatte schon schönere Geburtstage. Gerne hätte sie zum Wiegenfest auch Glückwünsche für einen gelungenen, womöglich siegreichen Auftritt im Ring entgegengenommen. Doch das Schicksal wollte es anders. Eine Augenverletzung zwang die Vierfach-Weltmeisterin Amanda Serrano kurzfristig zur Absage.

Ich will diesen Kampf!“

Nina Meinke

In einer Pressemeldung ihres Promoters gab Nina Meinke jetzt Einblicke in ihre Gefühlswelt: „Ich muss ehrlich sagen, dass der Ausgang dieses Abends ein richtiger Schock war. Ich bereite mich als Boxerin natürlich auf alle möglichen Szenarien vor, aber nicht darauf. Das lässt mich bis heute nicht los und wird mich auch nicht loslassen, bis wir beide im Ring stehen. Dieser Kampf steht mir zu!“ Sie habe sich zwölf Wochen auf diesen Kampf vorbereitet, auf Weihnachten, Silvester, Familie, Freunde und vieles mehr verzichtet, berichtet Meinke.„Ich bin um die halbe Welt gereist, habe mich eingeschlossen, um in Top-Form zu kommen. Ich habe Amanda etwas versprochen und mein Wort gehalten. Jetzt erhoffe ich mir von den Verbänden und Promotern, dass auch sie ihr Wort halten. Denn ich will diesen Kampf.“

Kay Huste: „Wir wollen diese Gürtel und holen sie uns!“

Auch Nina Meinkes Trainer Kay Huste ist von den Ereignissen in San Juan noch angefasst. Doch genau so, wie seine Boxerin gibt sich Huste kämferisch: „Meine Gefühlslage? Immer noch nicht greifbar und sprachlos. Sowas habe ich noch nie erleben müssen“, sagt der Meinke-Coach. „Nina ist zwölf Wochen durch die Hölle gegangen. Gerade die Sparringsphase in der Dominikanischen Republik hatte es echt in sich! Nina war top vorbereitet und wollte unbedingt die vier Gürtel nach Deutschland holen. Dann das! 60 Minuten vor dem Kampf abzusagen ist eine echt bittere Pille für Nina und das gesamte Team und gerade auch für die Zuschauer in der Halle und die Fans zu Hause.“ Doch Huste gibt sich kämpferisch, richtet den Blick nach vorn: „Nina war und ist bereit für diesen Kampf! Wir wollen diese Gürtel und holen sie uns!“

P2M lädt mitgereiste Fans zu eigenen Events ein.

Nina Meinkes Promotor Axel Plaß sieht es ganz ähnlich. „Nina ist in der Form ihres Lebens! Darum tut eine solche Absage besonders weh. Amanda Serrano tut gut daran, sich möglichst schnell auf einen neuen Fight gegen Nina zu einigen, um so alle möglichen Spekulationen aus dem Weg zu räumen.“ „Wir werden noch diese Woche mit MVP sprechen und über das weitere Vorgehen beraten“, ergänzt P2M-Sportdirektor Christian Morales.

Für alle Fans, die extra mit nach Puerto Rico gereist waren, um Nina Meinke zu unterstützen, hat sich P2M etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Als Dankeschön erhält deshalb jeder pro vorgelegtes Colosseum-Ticket eine VIP-Einladung für eine der diesjährigen P2M-Boxgalas.

Text: Andreas Ohlberger